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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Europa - S. 19

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 19 — — war schon im Mittelalter ein bequemer Verbindungsweg zwischen Deutschland und Italien. . 5. Beschreibe einen Tunnel in den Alpen! Länge von 12 bis 19 km, 8 m Breite, 6,5 bis 7,5 m Höhe — innen durch Licht erleuchtet (alle 500 oder 1000 m ein Licht). 6. Warum kann man hinsichtlich des Verkehrs in den Alpen heutzutage sagen: „Es gibt heutzutage keine Alpen!" Zusammenfassung und Einprägung. Gefahren und Naturgewalten in den Alpen. Sehrxiel und Uorbesprechmtg: Wir wollen jetzt von den Gefahren reden, welche die Alpen ihren Bewohnern bringen. — Wohl bieten die Alpen ihren Bewohnern manches Schöne, was wir in unserer Heimat entbehren müssen. Nenne Freuden und Schönheiten der Alpen! Herrliche Wälder — grüne Matten mit duftigen, farbenprächtigen Blumen, heilsamen Kräutern und saftigen Gräsern — hohe Berge, mit Wald bestanden und mit Schnee bedeckt, die bis in die Wolken ragen — blaue Seen — Alpenglühen usw. Dagegen bringen auch die Alpen ihren Bewohnern mancherlei Gefahren. Nenne Naturgewalten oder Naturerscheinungen in den Alpen, die den Alpenbewohnern Verderben bringen! Schneefall, Lawinen, Wildbäche, Bergstürze usw. a) Schneefall. Zunächst wollen wir von den Gefahren sprechen, die der große Schneefall in den Alpen mit sich bringt. Weise nach, daß auch bei uns ein großer Schneefall manche Gefahren und manchen Schaden verursacht! (Wege und Stege mit hohem Schnee bedeckt — die Menschen können nur sehr langsam von einem Ort zum andern gelangen — der Verkehr stockt — Personen und Eisen- bahnzüge bleiben im Schnee stecken — Tod durch Ermattung und Erfrieren usw. — Gib an, welche Gefahren ein plötzliches Tauwetter mit sich bringt! Bäche, Flüsse schwellen an, treten über die Ufer, überschwemmen das Land, richten große Verwüstungen an usw.) — Noch mehr Schaden richtet der Schnee in den Alpen an. Während er bei uns höchstens 1 m hoch wird, fällt er in den Alpen oft 3—10 m hoch. Die leere Sennhütte auf der Alp wird gänzlich überschneit. An den Wohnhäusern liegt der Schnee nicht selten bis zum Dache hinauf. Man muß durch die Dachfenster hinaussteigen. Wege und Stege sind verschneit. Tagelang kann niemand zum Nachbar gelangen. Scharen von Menschen werden aufgeboten, um mit Ochsengespannen und Schlitten, Schneeschaufeln und Hacken Bahn für den Postwagen zu machen. Trotzdem bleiben die Posten mitunter tagelang liegen. Einzelnen Wanderern droht sicherer Tod, namentlich wenn ein4 bitterkalter Sturm Schneegestöber verursacht. Leicht geraten sie vom Wege ab und erleiden in dem haushohen Schnee den Tod durch Erfrieren. — Wiedergabe. b) Lawinen. Noch gefährlicher aber wird der Schnee dann, wenn plötzlich Tauwetter eintritt. Dann kommt — ähnlich wie wir es am schiefen Schieferdache unserer Kirche alljährlich beobachten können —■ die Schneedecke an steilen Bergabhängen ins Gleiten. Sie rutscht erst langsam, dann immer schneller und zuletzt mit großer Geschwindigkeit, nimmt Erde, Schutt und Steine mit fort und donnert über Felswände und durch Schluchten hinab in die Tiefe. Eine solche ins Rutschen 2*

2. Europa - S. 156

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 156 — I. Wie gelangen wir von uns nach London? (Der Lehrer lasie jetzt von den Schülern den Weg und die Verkehrsmittel beschreiben, mittelst derer sie nach London gelangen). Gewöhnlich wird die Fahrt nach London von Hamburg aus angetreten. Welche Städte berührst du auf der Fahrt nach Hamburg? — Hier besteigen wir den großen Dampfer (Ozeandampfer), der uns nach London bringt. Beschreibe den See- weg, den der Dampfer von Hamburg nach London zurücklegt! Ii. Was fällt uns an der Stadt London zunächst auf? a) Die erstaunliche Größe Londons. Die Riesenstadt London liegt zu beiden Seiten der Themse. London hat einen Umfang von nahezu 60 qkm und bedeckt mit seinen Vororten einen Flächeninhalt von 1780 qkm (Vergl. mit der Größe des Heimatkreises). London umsast einen Raum, auf dem die Hauptstadt des Deutschen Reiches 5 mal Platz hätte. Mit den Vororten (Greenwich und Woolwich = grinnitsch und uuluitsch) zählt London fast 7 M i l l. E i n w o h n e r. Es hat also ebensoviel Einwohner als das Königreich Bayern. Ungefähr 11000 Straßen durchziehen die gewaltige Stadt; 16 Brücken und 5 Tunnels vermitteln den Verkehr der durch die Themse getrennten Stadtteile — Wiedergabe. b) Dann fällt uns der ungeheure Verkehr in der Stadt auf. Mächtig und unbeschreiblich ist das Gewühl der Menschen auf den Straßen, be- sonders im inneren Teile der Stadt. Dieser Teil führt den Namen City (Zitty.) Hier haben die Kaufleute ihre Geschäftshäuser und Schreibstuben; ihre Wohnungen liegen in den Vorstädten. Zu Tausenden kommen sie am Morgen aus Wagen, Straßen- bahnen und Eisenbahnen, um abends wieder nach ihren Wohnungen zurückzukehren. Auf den Hauptstraßen der City herrscht am Tage ein lebhafter Verkehr, der so stark ist, daß die Leute nur langsam gehen, die Wagen nur Schritt fahren können und an Straßenkreuzungen öfter halten müssen, um die Fußgänger vorüber zu lassen. Nach Schluß der Geschäfte ist jedoch die City fast menschenleer; ebenso an Sonn- und Feier- tagen. Wie ist dies zu erklären? — Der Lärm und das Getöse von London ist be- täubend und das Gedränge der Menschen, Wagen und Pferde geradezu gefährlich. Darum hat man in neuerer Zeit versucht, die Straßen von dem lebhaften Verkehr zu befreien. Auf welche Weise ist dies geschehen? Anlegung von Hochbahnen, unter- irdischen Eisenbahnen usw. Selbst die Post kann nicht alle ihre Briefe und Pakete mit Wagen und Pferden durch die Straßen fahren. Darum hat sie unter den Straßen weite, eiserne Röhren legen lassen, in denen kleine Wagen mit Briefen durch Luftdruck hin- und hergetrieben werden. Diese Art der Post nennt man „Rohrpost". — Wiedergabe. c) London ist auch reich an hervorragenden Gebäuden und schönen Anlagen. Der westlich von der City gelegene Stadtbezirk heißt West min st er und Westend. Hier befinden sich die Paläste der Reichen und Vornehmen und große Park- anlagen. Wir betrachten zunächst hier die Paulskirche und die Westminsterabtei- Die Paulskirche ist die größte evangelische Kirche der Welt. Von ihrer Höhe aus kann man ganz London überschauen. Die Westminsterabtei ist nicht allein durch ihren großartigen Bau, sondern auch dadurch berühmt, daß in ihr sich Denkmäler erheben, welche die Erinnerung an große Könige, bedeutende Kriegshelden, Dichter und Gelehrte Eng- lands wachhalten sollen. Wir betrachten ferner den Sitz des Hofes (Buckinghampalast) und das P arlamentsgebäud e. Das letztere dient ähnlichen Zwecken wie das Reichs- tagsgebände in Berlin. Welchen denn? In ihm halten die Volksvertreter Großbritanniens in zwei Abteilungen ihre Sitzungen ab. Die vornehmen Herren bilden das Oberhaus oder das Haus der Lords, die übrigen das Haus der Gemeinen oder das Unterhaus. Dann besuchen wir den bekannten Tower (taur), der früher ein befestigter Palast, dann Strafgefängnis war; jetzt enthält er die Rüstkammer und die Kronschätze. Sehenswert ist auch das Britische Museum, das die größte Sammlung von Büchern der Welt (1600000) und Handschriften aus allen Zeiten, von Kupferstichen und Zeichnungen, Münzen und Altertümern usw. enthält. — In diesem Stadtteile finden wir auch große und schöne Parkanlagen. Sie sind für

3. Europa - S. 110

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 110 — 2. Inwiefern kann manamsterdam das nordischevenedig nennen? Gleich Venedig auf Pfahlrösten, die man in den Sumpf eingerammt hat, erbaut, von mehreren Kanälen durchzogen, auf denen statt der zierlichen Gondeln Venedigs schwerfällige Frachtkähne ziehen — reger Handelsverkehr — Stadt im Sumpf- gebiet erbaut usw. 3. Woher stammen die Diamanten, auf deren Schleifen man sovielmühe undzeit verwendet? Die schönsten Diamanten liefern Brasilien, Afrika und Indien, dort findet man die wertvollen Steine im Sande und Gerölle der Flüsse. Ihr Wert hängt ab von der Reinheit, der Größe und der Farbe; die farblosen Steine sind die kostbarsten. 4. Wie verwendet mandiesesteine? Die reinen und größeren unter ihnen dienen zum Schmucke (Ringe, Nadeln usw.); die u n r e i n e n Steine und die beim Schleifen entstehenden Splitter braucht man zum Glasschneiden und Schleifen anderer Edelsteine ufw- 5. Was sagt die Karte von der Größe der genannten Städte? Amsterdam 550000, Rotterdam 375 000, Haag 235000, Utrecht 115 000, Groningen 70 000, Harlem 68 000, Leiden 56 000, Nymwegen 49 000 Einwohner. Vergleiche diese Städte bezüglich ihrer Größe mit Städten Deutschlands! Zusammenfassung und Einprägung. Die Bewohner. Abstammung. Die Niederländer oder Hol- länder sind niederdeutscher Abstammung, Nachkommen der Franken und Friesen. Die Holländer (71"/«) wohnen im Westen und in der Mitte des Landes, die Friesen (14°/») an der Nordseeküste, die Flamen (13°/o) im Süden. Die holländische Sprache hat sich aus einer nieder- deutschen Mundart zu einem selbständigen Zweig des deutschen Sprach- stammes entwickelt. Für den Weltverkehr ist die holländische Sprache von großer Bedeutung. — Wiedergabe. Charakter. Die Niederländer sind stille, ruhige Menschen von großem, starkem Körperbau. Der unablässige Kampf mit dem Meere hat dem Holländer Kraft und Ausdauer verliehen, seinen Scharfsinn und seine Erfindungskraft an- gespornt, ihn zu vorsorglicher Tätigkeit, Arbeitsamkeit und Besonnen- h e i t erzogen. Gegen Fremde ist der Holländer zunächst kalt, bei näherer Be- kanntschast aber von ausrichtiger Herzlichkeit. Groß ist der F r e i h e i t s - und U n - abhäng igkeitssinn des Volkes, eine Folge des steten Kampfes gegen die drohenden Naturgewalten wie gegen fremde Bedrücker- Sprichwörtlich ist die Sauberkeit der Niederländer. Ihre Häuser halten sie stets unter frischem, das Auge freundlich berührenden Farbenanstrich; aber auch die Gärten sind un- gemein sauber und meist zierlich mit Muscheln und Steinen ausgelegt, und von manchen V i e h st ä l l e n sagt man mit Recht, „daß eine Prinzessin mit Schleppkleidern sie betreten könne". Überhaupt wird in keinem andern Lande soviel gescheuert, geputzt und gebohnert wie hier. Sauber, zierlich und bequem, kurz moje, wie der Holländer sagt, muß alles um ihn herum sein.*) Zu dieser peinlichen Sauberkeit sind die Holländer zum Teil durch die immer feuchte und neblige Luft, sowie durch den fortwährenden Schmutz des weichen Moorbodens und den Staub des Torfes gezwungen. Man kann behaupten, daß der Charakter der Niederländer das Ergebnis der Landesnatur ist. — Wiedergabe. *) In höchst eigentümlicher Weise ist die h o l l ä n d i s ch e S a u b e r k e i t und Zierlichkeit zum Ausdruck gekommen in dem Dorfe B r o e k (bruk), einem Land- sitz reicher Kaufherren, 5 1cm nordöstlich von A m st e r d a m. Die schmalen und nur für Fußgänger bestimmten Straßen sind mit farbigen Fliesen in hübschen Mustern gepflastert. Die kleinen zierlichen Häuser sind in den lebhaftesten Farben gestrichen; die Vordertür ist meist stattlich vergoldet und mit Schnitzwerk überladen. Die Gärten sind in wunderlicher Weise mit Muscheln, bunten Steinen und zahllosen Tonfigureu geziert. Täglich werden die Häuser gescheuert und für Besucher stehen immer Filzpantoffeln zum Überziehen bereit. Selbst die Ställe sind ost mit Marmor- platten ausgelegt und könnten als Besuchszimmer dienen. Leider schwindet die Eigen- art des Ortes in neuerer Zeit immer mehr.

4. Das Deutsche Reich mit seinen Kolonien - S. 55

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 55 — zu ihrem Vergnügen die lange, prächtige Allee entlang gehen. Zeitungsträger, Blumenmädchen, Dicnstmänner mit Paketen und Koffern drängen sich an uns vor« über. — Beschreibe die Straße „Unter den Linden"! Am westlichen Ende dieser prächtigen Straße erhebt sich ein herrlicher Sand- steinbau (siehe Abb. im Lesebuche!). Es ist das berühmte Brandenburger Tor. Dieses Tor hat fünf Durchgänge, die durch Säulen voneinander getrennt sind. Jeder der Durchgänge ist 12 m hoch. Auf der Höhe dieses Bauwerks thront die Siegesgöttin. Sie besteht in einem von vier Rossen gezogenen Wagen (Raub derselben durch die Franzosen 1807 und zurückgebracht 1814). Sprich über das Brandenburger Tori Wir gehen im Geiste durch das Tor hindurch und gelangen in den Tiergarten. Woher der Name? Er ist ein schattenreicher und schöner Park (großer Garten — 225 da groß), mit schönen Wiesenplätzen, Teichen, Blumenbeeten, sowie mit vielen Vergnügungslokalen. Der Tiergarten ist der angenehmste Spazierort der Berliner. An schönen Frühlings- und Sommertagen wandern Tausende hierher. In dem Tiergarten, in der Nähe des Brandenburger Tores, steht das neue Reichs- tagsgebäude^). In der Nähe desselben erhebt sich die schlanke, 61 m hohe Sieges- säule, zur Erinnerung an die Siege 1864, 1866 und 1870/71 errichtet. Von der Siegessäule geht die „Siegesallee" aus, in der der Kaiser als ein Geschenk an die Stadt Berlin Marmorstandbilder sämtlicher brandenburgisch-preußischer Herrscher dar-- stellen ließ (Abb. zeigen!). Den südwestlichen Teil des Tiergartens bildet der „Zoologische Garten", wo in stattlichen Häusern und Gehegen die verschiedensten Tiere der fremden Erdteile beisammen sind. — Beschreibe den Tiergarten. Wir haben nunmehr den Glanz Berlins in seinen Prachtbauten kennen gelernt. Jedoch dürfen wir nicht meinen, daß es überall so schöne Paläste gibt. Berlin hat seine Nachteile wie jede andere Großstadt. Vor allem mangelt es an ausreichenden und billigen Wohnungen für die ärmeren Bewohner. Fast die Hälfte aller Berliner hausen in Wohnungen mit nur einem heizbaren Zimmer. In manchen dieser Räume wohnen Ms zu 14 Personen. Welche Nachteile hat dies für die Gesundhiit der Menschen? — Man darf sich also durch den Glanz der großen Städte nicht blenden lassen. — Wiedergabe. Tas Verkehrswesen Berlins. Die Stadt Berlin zählt 700 Straßen, die eine Länge von 550 km (Strecke von Berlin nach Wien) haben. Ein ungeh eurer Ver- kehr wogt in ihnen hin und her. Tausende von Omnibussen und Droschken, darunter auch Automobilwagen, sowie zahlreiche elektrische Straßenbahnen stehen in seinem Dienst. Einen großen Tnl des Verkehrs übernehmen die Ringbahn und die Stadtbahn (Abb. zeigen!). Elftere umzieht die Stadt in weitem Bogen und verbindet die Vororte miteinander, letztere durchschneidet die Mitte der Stadt. Un- aushörlich eilen auf diesen Bahnen die Züge hin und her2). Von großer Bedeutung für den städtischen Verkehr ist die elektrische Hoch- und Untergrundbahn (11 km lang, 1902 erbaut). Mit ihren eigenartigen, über und unter den Straßen sich be- sindenden Bahnhöfen und andern fesselnden baulichen Einrichtungen bildet diese neue Bahn eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges. — Unter den Post - anstalten nimmt der Nohrpostbetrieb mit seinen 40 Rohrpost-Anstalten ein besonderes Interesse in Anspruch. In unterirdischen Röhren werden die Briefe, in kleine Blech- büchsen von 6—7 ern Durchmesser verpackt (Abb. zeigen!), mittelst gepreßter Lust mit einer Geschwindigkeit vom 1 km in der Minute befördert. — Sprich über das Verkehrswesen der Stadt Berlin! Die Umgebung Berlins. Verlin besitzt zum großen Teile eine schöne Umgebung. Durch seinen gewaltigen Aufschwung förderte es das Emporkommen und schnelle Wachsen der Vorstädte und Nachbarorte, von denen drei bereits zu Großstädten anwuchsen. Zeige und nenne sie! Charlottenburg (240000), Rixdorf (155000), Schöneberg (145000 Einw.). Im Süden der Stadt liegt der 62 m hohe Kreuzberg, x) Dieses ist vom Baumeister Paul Wallot errichtet. 131 m lang; der Bau hat 20 Mill. M. gekostet; vor dem Reichstagsgebäude steht das Bismarck-Denkmal. 2) Auf der Stadtbahn fahren tie Züge in den Stunden des stärksten Verkehrs m Fristen von 21/2 Minuten nacheinander ab.

5. Das Deutsche Reich mit seinen Kolonien - S. 15

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 15 — An der Südostgrenze Masurens dehnt sich das größte Forstgebiet des Baltischen Landrückens — die Johannisburg er Heide — aus. An der Oftgrenze Ostpreußens (südlich von Gumbinnen) liegt die Rom int er Heide, die durch die Jagden des Kaisers bekannt ist. Mitten in der Heide liegt Theerbude mit dem kaiserlichen Jagdschloß Rominten. Bis hierher verirren sich mitunter die Wölfe und Luchse Rußlands. Das Gebiet der großen Seen (Mauer-, Spirding-, Löwentin-See) mit der ge- waltigen Johannisburger Heide führt den Namen „Masurische (Ost- preußische) Schweiz. — Wiedergabe. Kanäle. Zeige und nenne Kanäle auf dem Gebiete des Preußischen Landrückens! Friedrichs graben, Oberländischer Kanal, a) Zeige den Friedrichsgraben! Warum ist dieser Kanal angelegt worden? Fahre von Königsberg nach Memel! — b) Zeige den Oberländischen Kanal! Er verbindet die oberländischen Seen (Geserich-, Schellingsee usw.) mit der Stadt Elbing und heißt daher auch der Elbing-Oberländische Kanal (geb. 1844—1858). Er ist gebaut worden, um die Schätze des fruchtbaren Oberlandes — so nennt man dort die Seenplatte — mehr verwerten, bequem und billig nach Elbing schaffen zu können. Der Elbing- Oberländische Kanal ist nicht bloß wegen seiner Länge (170 1cm) be- achtenswert, sondern namentlich wegen seiner eigentümlichen Beschaffen- he it. Die Schiffe fahren hier nicht bloß zu Wasser, sondern auch zu Lande. — Wie ist das zu erklären? Wie die Karte zeigt, verbindet der Kanal den Drewenz-, Geserichsee usw. mit dem 100 m höher liegenden Drausensee. Um nun in den höher liegenden Drausensee zu gelangen, sind auf dem terrassenförmigen Oberlande an fünf (Stellen*) geneigte Ebenen angelegt, welche die dazwischenliegenden Teile des Kanals verbinden. Jede geneigte Ebene hat zwei Eisenbahngleise neben- einander. Diese gehen sowohl am Fuße der Ebene, sowie am obern Ende, wo die Ebenen in den Kanal übergehen, eine Strecke weit unter Wasser fort. Auf jedem Gleise fährt ein starker eiferner Wagen so weit ins Wasser hinein, daß er das Schiff aufnehmen kann. Durch Maschinen (mittels Wasser- und Dampfkraft) wird nun der Wagen samt dem Schiffe die Ebene heraufgezogen. Ist der Wagen auf der Höhe der geneigten Ebene angekommen, so fährt er über dieselbe hinweg in die nächste Kanal- strecke hinein und zwar soweit, bis das Schiff wieder vom Wasser getragen wird. Während so ein Schiff heraufgezogen wird, wird gewöhnlich auf dem daneben liegenden Gleise ein Schiff hinabgeführt. Erzähle nochmals a) von der Beschaffen- heit des Kanals, b)von derfahrt auf demselben! — Sprich über die Bewässerung des Preußischen Landrückens! e) Beschäftigung der Bewohner. Schließe aus der Bodenbeschaffen- heit des Preußischen Landrückens auf die Beschäftigung der Bewohner! Die Hauptbeschäftigung der Bewohner bilden Ackerbau, Vieh- zucht und Waldwirtschaft. Fast 8/\ sämtlicher Bewohner sind in der Landwirtschaft tätig. Die Industrie ist nur wenig entwickelt, weil es an Kohlen und nutzbaren Mineralien fehlt. 1. Ackerbau und Viehzucht. In welchen Teilen des Preußischen Landrückens wird vorwiegend Ackerbau getrieben? Oberland, Land an der Alle, Ermland, im Gebiet des Pregels usw. Warum gerade *) Die Strecke, auf der der ganze Höhenunterschied von rund 100 m über- wunden werden wußte, ist nur 8 km lang, so daß es bei der geringen zur Verfügung stehenden Wassermenge nicht möglich war, den Ausgleich durch Schleusen zu bewerk- stelligen; daher wandte der Baumeister (Baurat Steenke) die geneigten Ebenen an.

6. Das Deutsche Reich mit seinen Kolonien - S. 177

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 177 — sei es als Köhler, Holzschläger oder Fuhrknecht. Überall hören wir hier den Bergspruch erklingen: „Es grüne die Tanne, es wachse das Erz; Gott schenke uns allen ein fröhliches Herz." 6) Pochwerke und Schmelzhütten. In den Tälern des Harzes finden wir zahlreiche Pochwerke und Schmelzhütten. Die ge- wonnenen Erze können nicht sofort verwertet, sondern müssen erst gereinigt werden. Darumbringt man das gute Gestein in die Pochmühle. Hier werden die Erze durch schwere Holz- und Eisenhämmer klargestampft (Abb. zeigen!). Der zerpochte Erzstaub wird nun nach der Schmelzhütte gebracht. In dieser befindet sich ein großer Ofen (Abb. zeigen!). In diesen Ofen wird der Erzstaub geschüttet und darin zum Schmelzen ge- bracht. Das geschieht dadurch, daß man > Erzstaub und Kohle schichtenweis überein- ander schüttet. Durch die große Hitze schmilzt das Erz, sickert durch die glühenden Kohlen langsam abwärts und fließt am Boden durch eine Öffnung als reines Metall heraus. — Gib nochmals an, wie man aus den Erzen reines Metall gewinnt! Sachliche Besprechung und Anwendung: 1. Wie kommt es, daß der Harz so reich an Erzen ist? Die Erze des Harzes sind an bestimmte Gesteinsarten gebunden; der Harz besteht aus Granit» und teilweise aus Kalkschichten. Das Kalkgebirge enthält Eisenlager; das Granit- gebirge weist in seinem Innern Silber-, Blei- und Kupfererze auf usw. 2. Wie mögen die ausgedehnten Erzgänge entstanden sein? Die Gesteinsmassen des Erdinnern wurden durch die Erkaltung und Zusammen- ziehung der Erdoberfläche zerrissen; es entstanden Risse und Spalten; diese füllten sich mit heißem Wasser oder heißen Dämpfen aus. Wasser und Dämpfe enthielten die Metalle in aufgelöstem Zustande und setzten sich in den Spalten fest usw. Gänge mit gediegenein Metall koinmen selten vor. 3. Gib an, wie die Erze aus dem Innern des Gebirges gewonnen werden? Um zu den Erzgängen zu gelangen, müssen tiefe Schächte gebaut werden (oft mehrere 100 m tief). Sobald man diese erreicht hat, werden nach allen Seiten hin Gänge durch das Gestein gegraben. In diesen Gängen arbeiten die Bergleute und sprengen die erzhaltigen Steine ab. Aus Karren werden die gewonnenen Erze an den Schacht gebracht, hier in eiserne Förderwagen (Abb. zeigen!) geladen und dann zutage gefördert. Hier werden die erzhaltigen Steine ausgesucht, die tauben Steine werden beiseite geworfen usw. 4. Inwiefern ist diearbeit des Bergman nes eine gefährliche? Das Herabsteigen in den Schacht ist gefährlich; er kann ausgleiten, in die Tiefe stürzen; die Seile des Kastens, in dem die Bergleute in die Tiefe hinabgelassen werden, können reißen; der Schacht kann zusammenrutschen und die Bergleute verschütten; schlechte Luft, Wasser in den Gängen usw. 5. Warum darf die Arbeit der Bergleute nicht unterbleiben? Die Metalle sind unentbehrlich. Weise es nach! 6. Auf welche Weise sucht man die Gefahren möglichst zu beseitigen? Sorgfältige Revisionen, Zuführung von guter Luft, Sicherheitslampen usw. Zusammenfassung und Einprägung. Die Umgebung des Harzes. Kehrziel: Wir wollen nun kurz die Umgebung des Harzes be- trachten (zeigen!). Lage und Beschaffenheit. Unter der Umgebung des Harzes ver- stehen wir das Gebiet, das sich nördlich und östlich vom Harz ausbreitet. Das ganze den Harz umgebende Gelände ist von großer Fruchtbarkeit und reich an Salzlagern und Salzquellen. So zeichnet sich durch Riebandt, Erdkundliche Präparationen. Bd. I. 12

7. Das Deutsche Reich mit seinen Kolonien - S. 160

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 160 — Mulde! Zwickau und Glauchau. Die erste Stadt bildet den Mittel- puukt des sächsischen Steinkohlenbergbaues. Rings um die Stadt befinden sich die Gruben, aus denen die schwarzen Diamanten ans Tages- licht geholt werden. Was sagt die Karte von der Größe der Stadt? Die Stadt zählt über 75 000 Einw. — Zwickau ist aber auch bedeutend als Fabrikort für Maschinen und Eisengießerei. — Glauchau liegt Nördlich von Zwickau. In der Nähe der Slavt liegen viele Fabrikstädte und große Fabrikdörfer. In allen diesen Orten herrscht rege Gewerbtätigkeit; namentlich sind hier Spinnerei, Weberei und Färberei sehr erheblich. — Wiedergabe. Chemnitz. Die erste Gewerbstadt Sachsens ist Chemnitz. Be< stimme die Lage der Stadt! — Was sagt die Karte von der Größe der Stadt? Chemnitz zählt über 250 000 Einw. (vergl. mit der Provinzialhaupt- stadt). Wodurch ist diese Stadt weltbekannt? Durch die Herstellung von Maschinen, Lokomotiven und Werkzeugen aller Art, durch Spinnerei, Strumpfwirkerei usw. Erzähle, wie in den Fabriken das Eisen verarbeitet wird! In den Eisengießereien stellt man aus dem flüssiggemachten Eisen in großen, aus Erde gemachten Formen allerlei Maschinen und Maschinen- teile her. In anderen werden riesenhafte Eisenvlatten zu Dampfkesseln zusammengeschmiedet, Ungeheure, von Maschinen auf- und abbewegte Hämmer fallen auf übereinander gelegte Eisenplaiten nieder und schlagen Reihen großer Nägel hindurch, um sie fester miteinander zu verbinden. Mit Hilfe großer Maschinen zer- sägt man in manchen Fabriken die dicksten Eisenstangen, bohrt man Löcher durch die stärksten Eisenplatten, schleift und poliert man die rauhesten Eisenstangen. Der von der Maschine bewegte Eiienhobel fährt über das Eisen dahin, daß die Späne nur so fliegen. Die größte Maschinenfabrik heißt die „Sächsische Ma- schinensabrik". In ihr werden jährlich allein gegen hundert Loko- Motiven hergestellt. Diese gewaltige Fabrik beschäftigt über 3000 Arbeiter. — Wiedergabe. Freiberg ^). Den Mittelpunkt des sächsischen Bergbaues bildet die Stadt Freiberg. Bestimme die Lage der Stadt! An der Freiberger Mulde. In der Nähe der Stadt liegen große Hüttenwerke, welche in- und ausländische Erze verarbeiten. Die Gerwerbtäligkeit steht darum in der Stadt in hoher Blüte. In Freiberg befindet sich eine weltberühmte Hochschule für Bergwissenschaft. — Wiedergabe. Plauen. Der Hauptort des Vogtland es ist Plauen. Bestimme die Lage der Stadt! An der Weißen Elster. Was sagt die Karte von der Größe der Stadt? Sie ist eine große Stadt; sie zählt über 100000 Emw. Was ist euch von dieser Stadt bekannt? Plauen ist eine leb- hafte Fabrikstadt. Gib an, welche Waren hier hergestellt werden! Baumwoll- und Leinenwaren, wie Gardinen, Spitzen usw. Diese Waren sind weltberühmt. — Plauen ist auch eine bedeutende Handelsstadt, besonders wird viel Vieh von hier ausgeführt. Wie ist dies zu erklären? Das Vogtland ist sehr wiesen- und weidenreich. — Wiedergabe. Annaberg. Nenne die Stadt, die durch Spitzenklöppelei weit und breit bekannt ist! — Bestimme die Lage der Stadt Annaberg! — Er- zähle, durch wen die Spitzenklöppelei hier eingeführt wurde! — Gib an, auf welche Weise das Klöppeln geschieht! — Die Bewohner der Stadt beschäftigen sich auch mit der Herstellung von Posamenten (Borten, Quasten, Schnüren usw.) — Wiedergabe. ') Freiberg ----- mit Freiheiten ausgestattete Bergftadt.

8. Das Deutsche Reich mit seinen Kolonien - S. 241

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 241 — Malerschule — große Fabriken. Wir finden hier Fabriken, in denen Garne und Baumwollstoffe hergestellt, Eisen und Tabak verarbeitet werden. Daß die „rheinische Künstlerstadt" jetzt auch eine wichtige Industrie- und Handelsstadt ist, beweisen die vielen Eisenbahnen. Nachweis auf der Kartei — Zusammenfassung und Wiedergabe. Solingen, Remscheid, Elberfeld und Barmen. Welche Industrie- städte kennt ihr im Wuppertale? Solingen, Remscheid, Elberfeld und Barmen. Zeige diese Städte! Bestimme die Größe dieser Städte! Gib an, was dir von diesen Städten bekannt ist! (Siehe S. 229.) — Wiedergabe. Essen. Zeige und nenne die Stadt, in der besonders viel Kanonen, Geschütze usw. hergestellt werden! Essen. Bestimme die Lage der Stadt! Nördlich von der untern Ruhr. Gib an, was dir von der Stadt bekannt ist! In der Stadt finden wir große Gußstühlfabriken, in denen aus dem Roheisen des Westerwaldes Stahl und Schmiedeeisen hergestellt werden. Die bedeutendste Gußstahlfabrik der Stadt ist das Kruppsche Werk. Neben den riesigen Stahlwerken, den Geschoßgießereien, dem Panzer- plattenwerk und Hunderten von Schmieden und Hammerwerken finden sich in dieser Fabrikanlage auch eine Schneiderei, Buchbinderei, Sägewerke, Tischlereien, Ziegeleien und Steinbrüche. Es ist auch eine besondere Gasanstalt vorhanden, sowie ein Elektrizitätswerk, durch welche die einzelnen Gebäude mit Licht versorgt werden. Von dem Elektrizitätswerk werden allein gegen 900 Bogenlampen und 8000 Glühlampen gespeist. In den großen Stahlwerken wird der harte Gußstahl erzeugt, aus dem die berühmten Kruppschen Kanonen hergestellt werden. Außerdem fabriziert das Kruppsche Werk auch noch Eisenbahnmaterial, z. B. Schienen, Achsen, Räder, Federn u. dergl. m.; auch Kessel- und Schiffsbleche, Schiffswellen, sowie verschiedene Maschinenteile werden in den Kruppschen Fabrikanlagen angefertigt. „In diesem Riesenwerk sind gegen 1700 verschiedene Öfen und Schmiedefeuer, 4000 verschiedene Werkzeug- und Arbeits- Maschinen, 132 Dampfhämmer, über 30 hydraulische Pressen, 316 stehende Dampf- lessel, 497 Dampfmaschinen und 558 Kräne im Betrieb. Hierzu sind an Kohlen und Koks 952 365 t, also im Durchschnitt an jedem Arbeitstage 3174 t oder acht Eisen- bahnzüge zu je 40 Wagen von 10 t erforderlich." (Vergleich mit den Fabriken der Heimat! Wie lange könnte damit eine Fabrik der Heimat reichen? Wie lange ein Haushalt?) — Wiedergabe. München-Gladbach. Zeige und nenne Städte in der Niederrheinischen Ebene! Bestimme die Lage der Stadt! — Was ist dir von der Stadt bekannt? München-Gladbach ist der Mittelpunkt der rheinischen Baumwollindustrie — die Stadt ist eine rege Fabrikstadt — sie Zählt 70 000 Einw. — Wiedergabe. Krefeld. Nördlich von M.-Gladbach liegt die Stadt Krefeld. Was ist dir von dieser Stadt bekannt? Krefeld ist eine große Stadt, sie zählt 129 000 Einw. (mit andern Städten vergleichen!); sie ist der Hauptsitz der deutschen Seiden- und Samtindustrie. Krefeld wird darum oft die „Seidenstadt" oder das „deutsche Lyon" genannt. Flüchtige Mennoniten führten die Seidenweberei im 17. Jahrhundert in Krefeld ein. Später traten Samt- und Plüschfabrikation, Rohseidenhandel usw. hinzu. Die ™ den zahlreichen Fabriken der Stadt hergestellten Seiden-, Samt- und Plüschstoffe werden zum großen Teile nach England und Amerika ver- bandelt. Nicht nur in Krefeld, sondern auch in den nach Norden zu liegenden Dörfern beschäftigen sich die Bewohner mit der Herstellung der genannten Stoffe. — Wiedergabe. Riebandt, Erdkundliche Präparationen. Bd. I. Ig

9. Bd. 2 = Oberstufe - S. 192

1912 - Goslar a. H. : Danehl
192 hart. Gefngnisse kannte man zunchst gar nicht, sie kamen erst spter allmhlich in den Stdten auf. Bei schwereren Vergehen kam meistens die Todesstrafe zur Anwendung. Die Diebe wurden aufgehngt, Falsch-mnzer wurden in heies Wasser zu Tode gebrht, Hexen wurden ver-brannt, Mrder und Ruber gerdert. Leichtere Vergehen wurden durch Stupen bestraft, auch schnitt man wohl bei einzelnen Vergehungen den belttern eine Hand, die Nase, oder ein Ohr ab. Verleumder wurden an den Pranger gestellt. B. Vertiefung: Sprecht der die alten Volksgerichte! Wie richtete Karl der Groe die Gerichte ein? Die spteren Richter! In welcher Weise wurde das Recht gesprochen? Erklrt Sitte und Herkommen! (Wie es in alten Zeiten Brauch gewesen war, so geschah es weiter.) Erzhlt, wie die ersten Gesetzbcher entstanden! Dieses Gesetzbuch er-hielt den Namen Spiegel, weil man darin das, was recht war und welche Strafen auf das Unrecht standen, wie in einem Spiegel sehen sollte. Und warum Sachsenspiegel?" Schwabenspiegel?" Die Strafarten! Was sind Hexen? Bei dem Rdern wurden dem Ver-urteilten alle Knochen gebrochen, indem man seinen Krper auf ein Rad flocht. (Wenn flechten sie auf das Rad zur Stund?" in Die Sonne bringt es an den Tag.") Unter Stupen verstand man ein Schlagen mit Ruten. Wie Krperverstmmelungen als gerichtliche Strafen vor-kommen! Die Verleumder kamen an den Pranger. Das war ein ziem-lich hoher Stein am Rathause, auf den der Verleumder einige Stunden zum Gesptt der Vorbergehenden angekettet stehen mute. Vergleicht die damaligen Strafen mit den heutigen Strafen! Habt ihr noch etwas zu fragen? C. bung: Erzhlt von der Rechtspflege! Einprgung. bb) Bit Gottesurteile. A. Darbietung: Wenn ein Angeklagter nicht sofort zugeben wollte, da die Anklage begrndet fei, so wurde er gefoltert. Darunter ver-stand man Qualen, die er erleiden mute, damit er ein Gestndnis ab-lege. Man klemmte seine Daumen z. B. mit Schrauben zusammen, bis das Blut unter den Ngeln hervorspritzte, oder man prete seine Fe in den sogenannten spanischen Stiefeln zusammen. Man reckte den Krper des Angeklagten, man zwickte ihn mit glhenden Zangen und verbte noch andere Grausamkeiten. Die meisten Menschen konnten solchen Qualen nicht widerstehen, sie gestanden dann alles, _ was die Richter von ihnen haben wollten, wenn sie es auch gleich nicht getan hatten. Die widerstanden, behielten aber meistens fr ihr ganzes Leben einen siechen Krper. Konnte Schuld oder Unschuld eines Angeklagten nicht bewiesen werden, so griff man zu einen sogenannten Gottesurteil. Der Verklagte mute zum Beweise seiner Unschuld ein glhendes Eisen eine Strecke weit in der Hand tragen, oder der glhendes Elsen laufen, oder er mute seine Hand in siedendes Wasser stecken. Man meinte nun,

10. Bd. 2 = Oberstufe - S. 202

1912 - Goslar a. H. : Danehl
202 Luft, reitend auf einem Bocke, einem Schweine, einem Besen oder einem Stocke. Wenn sich eine, besonders alleinstehende Frau, irgendwie ver-dchtig gemacht hatte, so wurde sie als Hexe angeklagt. Leugnete sie, so wandte man die Hexenprobe an. Man kannte die Wasser-, Wage- und Trnenprobe. Bei der Wasserprobe wurde der betreffenden Person der rechte Arm mit dem linken Fu und der linke Arm mit dem rechten Fu zusammengebunden, sie wurde nun an einem Strick V/2 Ellen tief in das Wasser hinuntergelassen. Erschien sie von selbst gleich wieder an der Oberflche, so war sie eine Hexe, denn so glaubte man, das Wasser, welches geweiht war, weil es zu Taufzwecken benutzt wurde, nahm sie nicht auf. In Holland wog man die Angeklagte, wog sie unter 40 kg, so sollte sie eine Hexe sein. Bei der Trnenprobe verursachte man ihr allerlei Schmerzen, weinte sie, so war sie unschuldig, denn Hexen sollten nicht weinen knnen. Das Gericht verurteilte die Hexen immer zum Feuertode. B. Vertiefung: Woran glaubte man im Mittelalter vielfach? Das lt sich aus dem geringen Bildungsstandpunkte erklären. Sprecht der das Bndnis zwischen Frauen und dem Teufel! Welchen Schaden sollten die Hexen (anschreiben) anrichten knnen? Sprecht der die Versamm-lung der Hexen mit dem Teufel! Das Datum! Wo liegt der Blocks-berg? Wie sollten die Hexen dorthin kommen? Wenn jemand in dieser Zeit mit einer Flugmaschine erschienen wre? Sprecht der die Arten der Hexenprobe! Sprecht der die Wasserprobe! Was war nach dem Untertauchen nur natrlich? (Das Hochkommen.) Inwiefern? Die Wiegeprobe! Was haltet ihr auch von dieser? Die Trnenprobe! Diese grndete sich darauf, da manche Leute fr einen tiefen Schmerz keine Trne haben. Die Verurteilung der Hexen! Was haben wir von den ganzen Hexenwesen jener Zeit zu halten? Ist dieser Hexenglaube heute ganz ausgestorben? In welcher Form lebt er bei uns? (Auf die rtlichen Verhltnisse eingehen.) Wollt ihr noch etwas fragen? C. bung: Erzhlt von den Hexenprozessen! Ei npr guug. e) Die Baukunst. A. Darbietung: Im Mittelalter wurde die Baukunst sehr ge-pflegt. Sie stand besonders im Dienst der Kirche. Zuerst baute man die Kirchen mit halbkreisrunden Bogen an Fenstern und Portalen. Diese Bauart nannte man den romanischen Stil. In diesem sind die Dome zu Speier, Worms und Mainz gebaut. Am Ende der Hohen-stanfenzeit trat eine andere Bauart auf. Man ahmte in der Bauweife den Wald nach, indem man hoch ansteigende Pfeiler und Spitzbogen an-brachte. Man nannte diesen den gothischen Stil. In diesem Sinne ist der Dom zu Kln und das Mnster zu Straburg erbaut. Die Bau-werke schmckte man immer mit Malerei und Erzeugnissen der Bild-Hauerkunst. Berhmte Maler der damaligen Zeit waren Albrecht Drer und Holbein, ein bekannter Erzgieer war Peter Bischer.
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